Assen/Niederlande, 23. Juli 2019 – Eine der schnellsten Fahrerinnen im Feld der neuen Frauen-Formelserie ist Marta Garcia. Die in Valencia lebende Spanierin saß mit neun Jahren zum ersten Mal in einem Kart und wollte danach nie wieder aussteigen. „Ich habe von Anfang an die Geschwindigkeit und den Wettkampf auf der Strecke mit den anderen Fahrern geliebt. Meine Eltern haben mir schließlich ein eigenes Kart gekauft und von dann an war ich jeden Tag auf der Bahn“, erzählt die 18-Jährige.
In den folgenden Jahren nahm die Nachwuchspilotin an verschiedenen internationalen Meisterschaften teil. Ihr größter Erfolg war der Gewinn der Trofeo delle Industrie, einer renommierten Outdoor Kartserie in Italien. Marta Garcia: „Ich bin noch nie vor so vielen Leuten gefahren, die allen Fahrern zugejubelt haben. Und das Gefühl zu gewinnen war unbeschreiblich. Von da an war mir klar, dass ich mein Leben lang Rennen fahren will.“
Nach diesem Triumph stieg sie in die spanische Formel 4 ein, bewarb sich 2018 für die W Series und bestand das harte Auswahlverfahren. „Wir mussten bei Wind und Wetter Drift- und Schleudertests absolvieren, einmal sogar im Schnee. Dazu kam viel Theorie und Mediatraining. Ich war sehr glücklich, als ich die Tests bestanden und es in das Hauptfeld der W Series geschafft hatte. Hier muss man kein Geld mitbringen, kann Kilometer und Erfahrungen sammeln und den Leuten zeigen, was wir Frauen können“, nennt Marta Garcia die Vorteile der neuen Frauen-Formelserie.
Bei ihren männlichen Kollegen musste sie sich im Laufe ihrer Karriere erst einmal Respekt verschaffen. „Ich wurde als Mädchen zu Beginn nicht ernst genommen. Als ich immer besser wurde, haben mich einige Jungs schon mal mit Absicht von der Strecke geschoben, weil sie es nicht ertragen konnten, dass eine Frau schneller war als sie. Mittlerweile bin ich voll akzeptiert und auf der Strecke ein Konkurrent wie jeder andere. Männer haben den Vorteil, körperlich stärker als Frauen zu sei, was ein wichtiger Faktor bei den anstrengenden Rennen ist. Aber man muss dabei auch viel nachdenken und das können wir Frauen gut.“
Für Marta Garcia läuft die Debüt-Saison der W Series sehr erfolgreich. Sie gehört zu den Top-3-Fahrerinnen und feierte ihren ersten Sieg vor 14 Tagen am Norisring in Nürnberg. Den Rennreifen von Premium-Hersteller Hankook kennt und schätzt sie aus ihrer Zeit in der spanischen Formel 4. „Man kann mit dem Hankook Reifen gefühlt 100 Runden fahren und er baut nicht ab, sondern bleibt konstant schnell. Diese Konstanz gibt mir Sicherheit und ich kann mich auf das Rennen und meine Konkurrentinnen konzentrieren“, beschreibt die Spanierin den Ventus Race des exklusiven Reifenpartners Hankook.
Ziel der jungen Pilotin ist es, als Rennfahrerin ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Deshalb will sie auch 2020 in der W Series Erfahrungen sammeln und danach in anderen Rennserien weitere Fortschritte machen. Einen Plan B hat Marta Garcia aber auch in der Tasche. Ab September studiert sie in Barcelona Public Relations und Marketing, aber ihren Traum verfolgt sie weiter. „Ich möchte professionelle Rennfahrerin werden und meine Leidenschaft zu meinem Beruf machen. Mein Traum aber wäre ein Start in der Formel 1.“
