Zolder/Belgien, 22. Mai 2019 – Für Naomi Schiff war der Rennsport schon immer eine Herzensangelegenheit. Die in Belgien geborene, in Südafrika aufgewachsene und in Bayern lebende Motorsportlerin setzte sich als Elfjährige zum ersten Mal in ein Kart und war sofort Feuer und Flamme. Zusammen mit ihrem Vater trainierte sie von da an so oft sie konnte. „Mein Vater hat mich von Anfang an unterstützt und mir sehr geholfen. Als ich allerdings auf der Strecke schneller als er war, verkaufte er sein Kart und feuerte mich von außen an. Mir war von der ersten Minute an klar, dass meine Zukunft im Cockpit eines Rennwagens liegt, auch wenn das für Mädchen eher unrealistisch ist“, erzählt die Nachwuchspilotin, deren großes Vorbild Lewis Hamilton ist.
Im Jahr 2010 nahm Naomi Schiff an der Formel VW in Südafrika teil, ihren größten Erfolg feierte sie vier Jahre später mit dem Gewinn der Clio Cup Asia Meisterschaft. Nachdem sie 2018 unter anderem bei den 24 Stunden am Nürburgring gestartet war, bewarb sie sich für die neu gegründete W Series und qualifizierte sich unter mehr als 50 Bewerberinnen für das Frauen-Rennformat. „Die W Series bietet eine tolle Möglichkeit, Frauen in den Motorsport zu holen und zu inspirieren. Viele Menschen denken, Rennen zu fahren ist nur etwas für Männer. Die wollen wir mit unserer Serie wachrütteln und das zahlenmäßige Verhältnis zwischen Männer und Frauen im Motorsport zugunsten der Frauen ändern.“
Mit ihren männlichen Kollegen ist die 25-Jährige in ihrer bisherigen Laufbahn immer gut ausgekommen. Schon als Kind gehörte es für sie zum Alltag, sich mit Jungs zu messen. Deshalb kennt sie die Stärken und Schwächen des anderen Geschlechts sehr genau. „Auf der Strecke sind Männer einfach aggressiver als Frauen, wir fahren dafür mit mehr Verstand. Trotz dieser unterschiedlichen Herangehensweise kann man auf dem gleichen Level fahren und Erfolg haben. Ich persönlich bin eher eine Taktikerin und sammele lieber Punkte, als durch erzwungene Aktion eventuell auszuscheiden. Ich habe mir aber in dieser Saison vorgenommen, aggressiver zu werden.“
Bei diesem Vorhaben wird die Pilotin vom Ventus Race des exklusiven Reifenpartners Hankook optimal unterstützt. Mit seiner hohen Konstanz bietet er jedoch allen Starterinnen in der W Series die Möglichkeit, sich voll auf das Rennen und die eigene Entwicklung zu konzentrieren. Naomi Schiff: „Der Rennreifen von Hankook verzeiht so manchen Fehler und ist auf lange Distanz gleichbleibend schnell. Das Fenster, um gute Zeiten fahren zu können, ist sehr groß, denn der Hankook Reifen baut kaum ab. So kann ich meinen Fokus auf das Rennen und meine Konkurrentinnen richten.“
Das Saisonziel von Naomi Schiff ist ein Platz unter den Top Ten, im nächsten Jahr will sie voll angreifen und um den Titel in der W Series mitfahren. „Ich möchte in dieser Premieren-Saison alles über das Auto, die Reifen und die verschiedenen Rennstrecken lernen und meinen Traum weiterverfolgen, künftig als professionelle Rennfahrerin mein Geld zu verdienen. Das ist ein langer Weg, vor allem für Frauen. Aber mit einer solchen Plattform wie der W Series bin ich optimistisch, dass das auch klappt.“