Misano/Italien, 26. August 2018 – Alessandro Zanardi startete 41 Mal in der Formel 1, verunglückte 2001 in der Champ-Car-Serie auf dem Lausitzring schwer und verlor bei diesem Unfall beide Beine. Der Italiener saß bereits zwei Jahre später wieder in einem Rennauto und feierte bei der Tourenwagen-Weltmeisterschaft 2005 den ersten Sieg nach seinem schweren Unfall. Außerdem konzentrierte sich Zanardi auf das Paracycling und holte bei den Paralympics in London und Rio de Janeiro drei Mal Einzel-Gold bei den Handbikes. Für die DTM-Premiere wurde sein BMW umgebaut und mit einem Handbrems-System ausgestattet. Damit kann der 51-Jährige mit seinen Händen nicht nur Gas geben, sondern auch bremsen.
„Ich muss einen Druck von bis zu 65 Kilogramm auf den Handbremshebel ausüben, aber dafür sind meine Arme stark genug. Durch das Fahren mit dem Handbike habe ich genug Kondition und bin topfit für die DTM-Rennen“, erklärte Zanardi. Im italienischen Vallelunga hat er das neue System bereits erfolgreich getestet und war begeistert von dem DTM-Boliden. „Das Fahrzeug sieht aus wie ein Tourenwagen, ist aber ein reinrassiges Rennauto. Es ähnelt weniger einem Formel 1 Auto, sondern eher einem IndyCar mit viel Downforce. Um diese Rennmaschine über den Kurs zu bewegen, muss man viel Kraft aufwenden. Es macht aber unheimlich viel Spaß, denn die Performance ist unglaublich.“
Über das Abschneiden bei seiner DTM-Premiere macht sich der Italiener keinen Illusionen. Ziel des ältesten Fahrers des Feldes ist es, wenn möglich ein paar Piloten hinter sich zu lassen. Zanardi: „In der DTM reicht es nicht, gut zu sein. Man muss exzellent sein, wenn man vorn mitfahren will. Das Fahrerniveau ist höher als in der Formel 1, wo häufig das Auto über den Erfolg entscheidet. In der DTM sind die Fahrzeuge von der Performance in etwa gleich stark, das Feld liegt fast immer dicht beieinander, Kleinigkeiten entscheiden. Ich will Spaß haben und werde mein Bestes geben. Mal sehen, was dabei herauskommt.“
Beim Test in Vallelunga machte Alessandro Zanardi auch das erste Mal Bekanntschaft mit dem Rennreifen von Premium-Hersteller Hankook, der seit 2011 exklusiver Partner der DTM ist. Der Italiener: „Ich habe praktisch zwei Tage lang am Stück im Auto gesessen und getestet. Dabei war ich sehr erstaunt, wie unglaublich konstant der Hankook Rennreifen ist. Da haben die Hankook Konstrukteure einen tollen Job gemacht.“