Neu-Isenburg, Deutschland, 19. Oktober 2020 – Tim Heinemann machte seine ersten Rennsport-Erfahrungen wie viele seiner Kollegen im Kart. Als Vierzehnjähriger stieg er in den virtuellen Motorsport „SimRacing“ ein, wurde unter anderem „DTM Virtual Champion“ und gewann die „AMG eRacing Competition“. 2019 feierte er in seiner ersten Motorsportsaison bei der ADAC GT4 Germany mit zwei Pole-Positionen und zwei Siegen einen erfolgreichen Einstand. „Im virtuellen Cockpit gibt es keine Brems- und G-Kräfte, dafür fehlt einem das direkte Feedback vom Auto, den Reifen und der Strecke. Mir fällt es deshalb leichter, in einem richtigen Boliden auf einem echten Rennkurs zu fahren“, erklärt Tim Heinemann.
Die Entscheidung, bei der neu gegründeten DTM-Trophy mitzufahren, traf sein Team HP Racing kurzfristig. Tim Heinemann: „Erst drei Wochen vor Meldeschluss erfolgte die Einschreibung. Das Sprint-Format, das professionelle Umfeld im Rahmen der DTM mit ihren Top-Stars – das alles hat den Ausschlag gegeben.“ Der 23-Jährige rechtfertigte das Vertrauen seines Teams mit der eindrucksvollen Bilanz von sechs Siegen, zwei zweiten, einem dritten und einem sechsten Platz in den bisherigen zehn von insgesamt zwölf Rennen.
Team-Spirit, Top-Motivation und die perfekte Zusammenarbeit aller Beteiligten – das sind für Tim Heinemann die Erfolgsgaranten in dieser Saison. Eine wichtige Rolle auf dem Weg zur Meisterschaft spielte auch der Rennreifen von Premium-Hersteller Hankook. „Unser Ingenieur kannte den Hankook Reifen aus anderen Serien, deshalb haben wir ihn von Anfang an optimal einsetzen können. Der Luftdruck stimmte immer, sodass ich den Reifen auf jeder Strecke sofort zum Arbeiten bringen und pushen konnte und in jedem Rennen bis zur letzte Runde ein gutes Gefühl hatte,“ so der Fichtenberger, dessen Traum es ist, ein professioneller Rennfahrer zu werden. „Ich bin fest angestellt bei KW Automotive, möchte aber im Cockpit eines Rennfahrzeugs meinen Lebensunterhalt verdienen“, verrät der erste Meister der DTM Trophy.
Diesen Berufswunsch hat sich der zweimalige DTM-Champion René Rast schon lange erfüllt und will nach seiner beeindruckenden Vorstellung beim zweitletzten DTM-Stopp in Zolder den Titel-Hattrick. Der Audi-Pilot gewann mit den Hankook Rennreifen erneut beide Läufe und weist damit in dieser Saison auf der belgischen Rennstrecke die makellose Bilanz von vier Siegen auf. Damit schob sich der 33-Jährige an die Spitze der Fahrerwertung, die er mit einem Vorsprung von 19 Punkten anführt. „Für uns hat in Zolder einfach alles gepasst. Die Boxen-Strategie war perfekt und ich konnte mir die Hankook Rennreifen sehr gut einteilen. Ich gehe mit einem guten Vorsprung in die letzten beiden Rennen, aber die Meisterschaft ist noch nicht entschieden“, sagte René Rast nach seinem 23. DTM-Sieg.
Der entthronte Spitzenreiter Nico Müller (Audi) konnte am Wochenende mit einem sechsten und einem zweiten Rang in Zolder nur Schadensbegrenzung betreiben. Als Tabellenzweiter hat der Schweizer aber durchaus noch Chancen, beim Finale in Hockenheim, wo er im vergangenen Jahr den letzten Saisonlauf gewann, seinen ersten DTM-Titel einzufahren. Pechvogel war erneut Robin Frijns (Audi), der wie beim ersten DTM-Stopp in Zolder vor zwei Wochen nach einem zweiten Platz im Samstagslauf am Sonntag ausschied und als Gesamtdritter schon einen Rückstand von 41 Zählern auf René Rast hat.
Für den ehemaligen Formel-1-Piloten und DTM-Neuling Robert Kubica war Zolder ein gutes Pflaster. Der BMW-Fahrer wurde am Sonntag hinter Rast und Müller Dritter und feierte damit seine erste Podiumsplatzierung bei der internationalen Tourenwagenserie. Gleiches gilt für Ferdinand Habsburg (Audi), der im Samstagslauf hinter seinen Markenkollegen Rast und Frijns den dritten Rang belegte.
Das Finale bei der DTM und der DTM Trophy wird vom 6. - 8. November auf dem Hockenheimring ausgetragen.